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Nicht nur Integration

Integration als Schlagwort begegnet uns in sämtlichen Bereichen unseres Lebens. Ob es um Menschen anderer Herkunft geht, Menschen mit einer verminderten Leistungsfähigkeit, Menschen aus einer Sozial anderen Schicht, Menschen in höherem Alter, Menschen mit anderem Aussehen, … Meistens hören, oder reden wir von Integration. Es gibt allerdings auch Ausnahmen. Menschen und Gruppen, die „Andersartige“ eher exkludieren, ausschliessen, ausgrenzen. Das soll hier aber nicht mein Hauptthema sein. Ich möchte auch nicht über Sinn und Unsinn von Integration schreiben. Sondern dafür, dass ich gegen „nur“ Integration bin. Bevor Sie jetzt aufhören zu lesen, oder mir gleich den Kopf abreisen wollen, bitte ich um etwas Geduld und Raum, mich hier erklären zu dürfen.

Ich selbst komme aus einem anderen Land und geniesse (meistens) die Gastfreundschaft der Schweiz. In dem Dorf, in dem ich wohne fühle ich mich wohl und willkommen. Menschen begegnen mir meist zuvorkommend und freundlich. Ich gehöre sogar einem traditionellen Schweizer Verein an, gehe oft lokal im Dorf einkaufen und pflege persönliche Kontakte hier. Ich würde sagen, ich bin integriert. Und doch bleibt da dieses „gewisse Etwas“.

Integration bedeutet, dass man mitmachen darf, aber nicht dazu gehört! Exklusion ist, wenn man nicht mitmachen darf. Separation, wenn man nicht mitmachen will (oder aus- und eingeschlossen wird, aus was für Gründen auch immer). Ich möchte hier aber nicht über die Sinnhaftkeit von Exklusion und Separation schreiben. Ich möchte mich aber sehr klar für die Inklusion von Menschen ausdrücken.

Inklusion ist das „mit hineinnehmen“, mit einschliessen, in die Gesellschaft oder Gruppe ohne jegliche Abgrenzung. Inklusion ist das absichtliche (oder unabsichtliche) nicht Beachten eines Unterschiedes! Das bedeutet aber nicht Bedürfnissen andere Menschen zu ignorieren. Sondern die Annahme und Wertschätzung des anderen in seiner Andersartigkeit. Jeder ist für sich gesehen anders. Jeder von uns hat Begrenzungen in Leistung, Fähigkeiten, Charakter und Aussehen. Diese Unterschiede machen uns zu dem, wer wir sind.

Inklusion von Menschen fängt an mit einer Einladung zum Dazugehören, um ein wichtiger Teil der Gesellschaft oder Gruppe zu sein, inklusive der Anerkennung seiner Begrenzungen, Fähigkeiten, Begabungen, seines Aussehens und seiner Herkunft. Ich kann nur versuchen mich zu integrieren. Inkludieren können nur die, welche schon in der Gesellschaft oder Gruppe sind. Die meisten möchten dazu gehören, nicht nur mitmachen dürfen. Mein Wunsch an Sie: Sollten Sie jemanden am Rand der Gesellschaft oder Gruppe sehen, bleiben Sie nicht beim integrieren stehen, inkludieren Sie Ihr Gegenüber. Das braucht Mut, Zeit und Vertrauen von beiden Seiten, dem der „drinnen“ ist und dem, der „draussen“ steht! Aber es lohnt sich, da wir am anderen wachsen und bereichert werden in unserem Sein. Sie wünschen sich in diesem Bereich Schritte zu gehen und wollen Hilfe dabei? Rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir ein Mail. Ich begleite Sie auf dem Weg, andere zu inkludieren.

Stufen_Integration